Lebenslauf Rosa Kallohn

21.09.1809 |
Jacob Wolff genannt Wulff wurde in Kiel geboren. Anfangs arbeitet er als Krankenwärter |
1861 |
Er zog nach Altona und wohnte Sandberg 5. |
02.06.1834 |
Wilhelmine Jette Höllenstein, genannt Minna wurde in Beverungen geboren. Sie wohnte seit 1856 in Altona. |
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Aus welchen Gründen beide nach Hamburg zogen ist nicht bekannt. |
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Sie arbeitete bei Jacob Wolff im Haushalt. |
26.08.1867 |
Geburt einer Tochter Hanchen Höllenstein in Altona |
11.12.1873 |
Geburt, Tod und Beisetzung einer Tochter Fanny Höllenstein auf dem jüdischen Friedhof Bornkamp |
03.10.1874 |
Rosa Höllenstein wurde in Altona Meyns Passage geboren. In ihrer Geburtsurkunde steht mosaische Religion. Sie besucht in Altona die Volksschule in der Carsten-Rehder-Straße |
01.06.1876 |
Heirat in Altona Wilhelmine Jette Höllenstein |
20.01.1891 |
Tod und Beisetzung von Vater Jacob Wolff genannt Wulff auf dem jüdischen Friedhof Bornkamp |
28.04.1893 |
Tod und Beisetzung ihrer Mutter Jette genannt Minna Wolff geborene Höllenstein auf dem jüdischen Friedhof Bornkamp |
25.11.1894 |
Geburt eines Sohnes Berthold Heinrich Louis Wolff genannt Wulff in der Großen Rabenstraße 1 in Altona Er wurde später von seinem Vater Max Carl Kothe als Kind anerkannt |
02.06.1896 |
heiratet in Altona Rosa Höllenstein Wolff genannt Wulff Max Carl Kothe, sie wohnten große Fischerstraße 1 in der Heiratsurkunde bei Rosa steht mosaische Religion. |
05.02.1873 |
Geburt Max Carl Kothe, der vorher mit Geburtsnamen Lindorf hieß |
15.09.1896 |
Geburt einer Tochter Hanchen Minna Hermine Kothe Große Fischerstraße 1 tot geboren. |
22.10.1897 |
Geburt eines Sohnes Hermann Willi Hugo Kothe in der Turnerstraße 7 Hamburg St. Pauli |
19.04.1899 |
Geburt einer Tochter Auguste Minna Louise Kothe Böhmkenstraße 3 |
16.08.1903 |
Geburt einer Tochter Paulina Kothe in der Böhmkenstraße 15 im Keller |
17.07.1904 |
Tod einer Tochter Paulina Kothe in der Böhmkenstraße 15 im Keller |
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Minna arbeitet als Fabrikarbeiterin in Altona bzw. in Hamburg |
26.06.1905 |
Geburt einer Tochter Martha Emma in der Böhmkenstraße 15 im Keller |
24.02.1906 |
Scheidung von Max Karl Kothe |
13.04.1907 |
Heiratet sie in Altona Paul Emil Kallohn. In der Heiratsurkunde steht bei Rosa mosaische Religion. Paul Emil wurde 22.09.1881 in Jastrow Westpreußen geboren und arbeitet dann als Kranführer in Altona |
16.10.1907 |
Geburt eines Sohnes Karl Kallohn in Altona. |
01.04.1912 - Januar 1985 |
Seit 1914 wohnt sie in der Siemensstraße 16 im I Stock |
01.10.1912 |
Sein Cousin Friedrich Ernst Kallohn wohnt seit 1912 mit seinen Kindern ebenfalls in der Planckstraße aber Nr. 11 |
08.05.1922 |
Tod ihres Exmannes Max Carl Kothe in Altona, Palmaille 32 im Keller |
12.09.1933 |
Tod ihres Sohnes Berthold Heinrich Louis Kothe |
15.09.1935 |
wurde das „Blutschutzgesetz“ erlassen. Das betrifft die Juden die nicht verheiratet sind. Die in Mischehe lebenden Juden sind noch geschützt. |
29.08.1936 |
Beging ihre Tochter Auguste Minna Louise Kothe verheiratete Aschberg Selbstmord in der Küche Friedensallee 64 hier in Altona |
25.09.1937 |
Tod ihrer Schwester Hannchen Denker, geschiedene Kuncke, geborene Wolff an einer Stirnhöhlenvereiterung. |
01.01.1939 |
Muss sie als Jüdin eine Kennkarte bei sich führen und sie muss den Zusatznamen „Sara“ annehmen, den sie gleich nach Ende der Nazizeit wieder löschen ließ |
September 1939 |
Ist sie von der nächtlichen Ausgangssperre betroffen und sie darf nur noch in besonders gekennzeichneten Lebensmittelläden einkaufen |
1939 |
Sie darf als Jüdin bei Fliegeralarm nicht in den Bunkern Schutz suchen, ihre Tochter Martha bleibt aus Solidarität mit ihr zusammen in der Wohnung. |
01.09.1941 |
Muss sie den Judenstern tragen |
Oktober 1944 |
Ich denke, dass Rosa ab Oktober 1944 im KLGV versteckt wurde, ab jetzt meldet sich in Vertretung für Rosa Martha bei der SS einmal im Monat in der Stadthausbrücke |
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Paul Emil Kallohn muss Zwangsarbeit verrichten, wo weiß ich nicht, er wurde wegen ihrer jüdischen Abstammung ohne Pensionsanspruch aus der Arbeit entlassen. Karl Kallohn ihr jüngster Sohn wurde zwangsverpflichtet und musste sich an der Trümmerbeseitigung beteiligen. |
Februar 1945 |
Rosa steht auf der Deportationsliste für Theresienstadt |
Nach dem Ende des Krieges |
Paul Emil Kallohn erhält seine Rente wieder. |
20.07.1945 |
Unter erste Lebenszeichen erscheint ihr Name als Überlebende in der Zeitung in Hamburg Sie hat durch die Verfolgung Herz-, Nieren- und Darmbeschwerden und Rheuma. Außerdem hat sie Nervenbeschwerden wie Schwindelzustände, starke Schmerzen im Rücken. Diese Beschwerden haben die Behörden auf die Hausarbeit geschoben. |
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Sie hatte viele Ängste. Durch die Verfolgung verließ sie wegen ihrer Ängste oftmals ihre Wohnung nicht mehr. Zu den Untersuchungen, die von den Behörden wegen der Entschädigungszahlungen angeordnet wurden, erschien sie oft nicht. Die Traumatisierung hatte ihre Spuren hinterlassen. Ihr Verhalten war für die Behörden unverständlich. Außerdem waren es Untersuchungen die u. a. den Frauenarzt betrafen. Die unangenehmen Untersuchungen beim Frauenarzt. Dieses war eine zweite Demütigung nach der Verfolgung im dritten Reich, nun auch wieder durch die Behörden verursacht. |
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Sie wohnt für kurze Zeit mit ihrem Mann in der Roonstraße |
15.11.1950 |
Tod ihres Ehemannes Paul Emil Kallohn. Er starb welches durch die Verfolgung verschlimmert wurde, an einem Herzleiden hier in der Planckstraße 16 im I Stock. |
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Sie zog wieder in die Planckstraße 16 zu ihrem Sohn Karl Kallohn in den I Stock und wohnt hier dann bis zu ihrem Tod am 04.11.1963. |
04.11.1963 |
Tod hier in der Planckstraße 16 im I. Stock und Beisetzung auf Friedhof Holstenkamp. Der Eintrag zur Religion fehlt. Ich denke, dass sie während der Zeit des dritten Reiches aus der Kirche ausgetreten ist. |
17.11.2018 |
Verlegung ihres Stolpersteines in der Planckstraße 16 |